Agfa Super Solinette - Montage

Nachdem nun an meiner Super Solinette kein Teil mehr am anderen ist, soll aus dem Puzzle wieder eine voll gebrauchstüchtige Kamera werden. Auf dem Bild oben das eigentliche Gehäuse, links und rechts davon je ein Seitenteil (sieht man bei geöffneter Rückwand).
Unten die Gehäusevorderseite, die nach Anbringen der zwei Zwischenlagen aus Filz (Bildmitte) auf das eigentliche Gehäuse geschoben wird und mit 4 Schrauben links und rechts der Klappe verschraubt wird. Ohne die Gehäusebelederung abzunehmen, ist die Arbeit leider nicht möglich.
Beide Teile verschraubt. Die Gehäusebeulen sind nun weg. Weg auch das alte Kunstleder.
Stand der Dinge von der Rückseite betrachtet.
Rückspulvorrichtung und Mechanismus zum Klappe öffnen.
Zunächst muß der flache Bügel (Schiebemechanismus) auf die Kamera, anschließend den Sockel mit den 3 Schrauben montieren. Der Sockel hat unten eine Führungsnut für den Schiebemechanismus. Der Schlitz für die Halte- und Bremsvorrichtung der Rückspuleinrichtung muss nach außen zeigen (hier nach links)
Der Sockel ist nicht identisch mit dem von der Solinette. Da ist der Mechanismus zum Öffnen der Klappe anders. Die Solinette hat den Knopf dazu oben auf der Kamera.
Die vordere der drei Schrauben (im Bild hier die obere) hält gleichzeitig die kleine Spiralfeder, die den Schiebemechanismus zum Klappe öffnen wieder zurück zieht.
Rechts neben der Rückspulvorrichtung ist schon die Distanzschraube wieder an Ort und Stelle, für die linke Verschraubung des Häuschens
Jetzt geht es rechts weiter. Zunächst das Stativgewinde unten ins Gehäuse legen. Mit einem kleinen Dorn gleich von unten die Schraublöcher einrichten.
Links daneben das untere Lager der silbernen Welle vom Zählwerk.
Anschließend das runde schwarze Distanzstück und die Feder ins Gehäuse. Gleich von unten anschrauben, damit sich nichts verdreht, sonst bekommt man die 2 Schrauben von der Unterseite nicht mehr rein.
Jetzt die Spule einbauen, auf richtige Wickelrichtung achten, damit der kleine Mitnehmer für die Filmperforation nicht oben und verkehrt herum sitzt.
Weiter muß zunächst schon etwas vom rechten Gesamtmechanismus eingebaut werden. Der Hebel, der von außen betätigt wird, um nach Filmende zurück spulen zu können. Von oben dann die Achse für die Filmspule einführen, bis die Zahnräder dicht über dem Gehäuse sitzen. Vorher die Achse etwas schmieren.
 
Ganz rechts außen jetzt die Rücklaufsperre wieder montieren. Das obere Ende der Feder ruht in einem winzigen Loch im Gehäuse.
Jetzt die obere Führung für die silberne Zählwerkwelle frei machen und die Stange mit dem Zahnrad von oben hineinstecken. Noch nicht unten verschrauben, erst wenn das Zahnrad links daneben auch eingebaut ist, sonst laufen die beiden Zahnräder nicht auf gleicher Höhe. Vorher die Buchsen oder die Welle etwas schmieren.
Dieses Teil ist gemeint. Gut vorher säubern. Hier waren ein paar Fusseln und altes Fett, die Zahnräder griffen schwer ineinander.
Jetzt unten an der Zählwerkwelle die Schrauben fest ziehen. Vorher die besagten Zahnräder auf gleich Höhe bringen. Damit sollte bis hier hin alles funktionieren.
Die restlichen Teile einbauen wie im Bild ersichtlich, nur müssen sie vorher gereinigt sein wie abgebildet. Letztes Teil muß die Brücke um die Zahnräder sein, an der die zwei rechten Gehäuseschrauben ihren Verbleib finden.
Als letztes den Entfernungsmesser wieder aufsetzen. Diesen hier habe ich erst gründlich gereinigt. Die Arbeiten sind ähnlich wie an der Super Silette. Da habe ich das schon einmal beschrieben.
Also zu "Wartung Super Silette I" gehen.
Damit ist die eigentliche Technik der Kamera wieder hergestellt. Jetzt geht es ans Äußere. Die Ränder der Klappe und den Rahmen um die Klappe habe ich mit Kameralack gestrichen. Von einer Solinette ließ sich das Kunstleder vorne leicht lösen.
Unten im Bild die Solinette, oben die Super Solinette, schon mit einem Stück neuem Kunstleder beklebt.
Die andere Seite mit dem gerade aufgetragenen Kleber.
Fertig
Unten vom Deckel war das alte Kunstleder nicht abzubekommen, jedenfalls nicht heil. Also habe ich mit einer Papierschablone ein neues Stück Kunstleder zurechtgeschnitten. Diesmal in grün. Warum immer schwarz?
Nach Wiederanbau der Rückwand ist die Kamera nun bis auf die Verschluß- Objektiveinheit wieder hergestellt.
Links abgebildet die Kamera wieder in alter Schönheit. Das Anschrauben des Objektivs ist weiter keine Kunst. Bevor das allerdings gemacht wird, muß der Schneckengang der Entfernungseinstellung gründlich gereinigt und wieder leicht gefettet werden. Sonst bricht man sich beim Fokussieren die Fingernägel ab. Aber den Objektivträgerring nicht ganz herausdrehen, sonst ist die Justierung hin.
Zum Schluss noch zwei Bilder vom Synchro Compur Verschluss. Der ist eine Augenweide. Gerade auch wegen der vielen eingravierten Zahlen. Für die Lichtwerte. In der Bedienung nicht jedermanns Geschmack, gewöhnungsbedürftig und dennoch oft praktisch, finde ich.
Und in dieser Form mit dem Selbstauslöser meines Wissens auch recht selten.
Die (Super) Solinette (Kleinbild) ist die kleine Schwester der (Super) Isolette (Mittelformat 6 X 6 cm). Es war die letzte Klappkamera von Agfa. Und neben der Balda Super Baldinette oder der Zeiss Contessa 35 macht sie ein tolles Bild.
Ein Foto vom kurzen Testfilm, vom 9 X 13 cm Foto eingescannt. Projekt "Natur Erleben in der Elbtalaue". Blick von der Pferdekutsche.
Ein zweites Foto von der Projektwoche des Bleckeder Schulzentrums. Totempfähle bemalt am Rande des Sportplatzes. Beide Fotos und auch all die anderen vom Testfilm zeigen, daß diese Kamera wieder voll zu gebrauchen ist.

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