Objektive für Agfa Agfaflex / Ambiflex

und nun auch die reparierte, dazugehörige Kamera

Die liefen mir letztens über den Weg.
Fantastisch gebaute Objektive mit schweren Messingfassungen von Agfa. Für die Spiegelreflexkameraserien Ambiflex oder Agfaflex, wie sie im Ausland hieß.
Das waren Spiegelreflex-Kameras mit Zentralverschluß "Prontor Reflex". Also ähnlich Zeiss Contaflex, Kodak Retina Reflex oder auch Voigtländer Bessamatic.
Weitwinkel Agfa Color Ambion 1:3,4/35 mm
Normalobjektiv Agfa Color Solinar 1:2,8/50 mm
Normalobjektiv Agfa Color Solagon 1:2,0/55 mm, das seltenere, sechslinsige Objektiv, Standard war das oben beschriebene Color Solinar 1:2,8/50 mm. Es ist vergleichbar mit ähnlichen Produkten, die die gleiche Namensendung "on" haben, wie Heligon, Xenon oder Ultron.
Auf den beiden oberen Bildern dieser Fotomontage kann man sehr schön die Tiefenschärfeanzeige sehen. Hier hat sich Agfa etwas besonderes einfallen lassen. Es ist an allen Objektiven zu dieser Kamera vorhanden.
Das schlanke Teleobjektiv Agfa Color Telinear 1:4,0/135 mm.
Es gab noch das Color-Telinear 3,4/90 mm und ein aufwändiges 4,5/180-er Tele, mehr Objektive gab es nicht.
Die beiden Normalobjektive, also das Solinar und das Solagon, so wie das Weitwinkelobjektiv "Ambion" haben alle die gleiche Objektivfassung und passen in die links abgebildete Tasche.
Zu den oben beschriebenen Objektiven habe ich damals eine halbwegs funktionstüchtige Kamera beschafft. Der Prontor Reflex Verschluss läuft gut, der Belichtungsmesser weniger. Der Prismensucher hatte Alterungserscheinungen und einen Sturzschaden. Ist aber mittlerweile durch einen neuwertigen ersetzt und um einen Lichtschachtsucher ergänzt worden.
Sie heißt Agfaflex und nicht Ambiflex, weil sie ehemals in die USA exportiert wurde.
Nach Beschaffung einer weiteren Teilekamera konnte ich einen gut funktionierenden Belichtungsmesser einbauen. Damit funktioniert nun alles und die Kamera ist wieder gebrauchstüchtig.
Schön sieht sie aus, das Design ist heute vielleicht nicht mehr jedermanns Geschmack, aber auf alle Fälle hat sie Design und nicht nur eine reine Zweckform.
Die Technik ist aufwendig: Man schaut durch den offenen Verschluß, beim Auslösen schließt der Verschluß, der Spiegel klappt hoch und verdunkelt den Sucher- und Aufnahmeschacht, erst dann öffnet und schließt der Verschluß für die kurze Zeit der Filmbelichtung. Erst beim erneuten Filmtransport klappt der Spiegel wieder herunter, verdunkelt die Filmebene und der Verschluß wird erneut geöffnet. Muß so sein, denn es handelt sich nicht um einen Schlitzverschluß der kurz vor der Filmebene sitzt, sondern um einen Zentralverschluß, der zwischen dem Spiegel und dem Objektiv eingebaut ist.
Im Internet habe ich von Zhenya aus Moskau folgenden Satz gefunden:
First of all, the camera is FULL of "purely Deutsch way of thinking - the engineers must have been really crazy to cram such a lot of difficult spots in one small shutter! "
Er hat Recht. Denke ich an meine russischen Kameras, dann ist das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Und trotzdem: Mittlerweile ist die Kamera wieder voll gebrauchstüchtig. Außergewöhnlich ist die Tatsache, daß der neue Selen-Belichtungsmesser immer noch so gut für den nötigen Strom sorgt.
Es gab häufiger den Lichtschachtsucher für die Kamera, seltener war der Prismensucher. Beide passen in diese Box und sind dort vor Verschmutzung gut aufbewahrt.
Im Mai 2013 belichtete ich mit der Kamera und allen 4 Objektiven einen 200-er Testfilm. Wie jeder sehen kann, sind 37 Fotos drauf, von denen fast alle gelungen sind, wenn nicht lag es am Fotografen. Und was man auch sieht, es sind alle Fotos richtig belichtet. Der Belichtungsmesser arbeitet nun korrekt. Falls Sie kaufinteressiert sind, machen Sie mir bitte ein Angebot.

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